Unserer Pfarreiengemeinschaft
St. Martin im östlichen Grabfeld
Am 11. November 2009 errichtete unser Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die Pfarreiengemeinschaft „St. Martin im östlichen Grabfeld“. Sie setzt sich zusammen aus den vorherigen Seelsorgeeinheiten Alsleben - Sternberg - Trappstadt und Aub - Gabolshausen - Obereßfeld - Untereßfeld.
Damit fanden die Dörfer des östlichen Grabfelds wieder zu einer kirchlichen Einheit zusammen, die es vor vielen Jahrhunderten schon einmal gab: Denn Untereßfeld ist die Mutterpfarrei der jetzt wieder vereinten Ortschaften.
Diese Gemeinschaft im Glauben zu stärken, die verschiedenen Ortstraditionen zu pflegen, sowie Neues zu wagen - das sind die Aufgaben, denen wir uns als Christinnen und Christen heute zu stellen haben. Dabei engagieren sich viele Frauen und Männer in den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern, damit das Evangelium in unserer Region ein Gesicht gewinnt und wir die Zukunft der Kirche vor Ort gestalten.
Zu uns gehören:
Alsleben, Pfarrei St. Kilian
Der Ort Alsleben verfügt über drei Kirchen:
St. Kilian
St. Kilian Alsleben
Leicht erhöht über dem Dorf erhebt sich die Pfarrkirche St. Kilian. Von einem gotischen Vorgängerbau hat sich der Chorturm erhalten, dessen Untergeschoss heute als Sakristei dient. Die feine Steinmetzarbeit am Kreuzgewölbe zeigt, dass es sich um eine anspruchsvolle Kirche gehandelt haben muss. Unter Bischofs Julius Echter fand ab 1609 eine Restaurierung statt, von der sich der spitze Turmhelm erhalten hat. Auch der Taufstein von 1614 gehört in diese Zeit.
Ab 1730 entstand ein Neubau, der nach Süden orientiert ist, nachdem der alte Turm beibehalten werden sollte. Die Pläne dazu lieferte Michael Müller aus dem Umkreis Balthasar Neumanns. Das stattliche Langhaus mit vier Fensterachsen hat ein flaches, stuckiertes Gewölbe und einen eingezogenen Chor. Das Hauptportal auf der Nordseite ist mit der Madonnennische besonders repräsentativ ausgebildet.
Die Kirche überrascht mit einer außergewöhnlichen Ausstattung, deren Restaurierung in den letzten Jahren ein neues Kapitel in der Kunstgeschichte des Grabfelds aufgeschlagen hat. Spätgotische Figuren aus der alten Kirche (Anna Selbdritt, Pietá) wurden zwar behalten, ansonsten aber leistete sich die wohlhabende Pfarrei im Laufe der folgenden Jahre eine völlig neue Ausstattung. 1731-32 ließ man die Decke stuckieren, wofür man den ortsansässigen Stuckateur Jörg Hellmuth (1692-1757) eigens nach Würzburg schickte. Im Mittelpunkt stand aber der neue Hochaltar, der 1741 bei dem jungen Bildhauer Johann Joseph Kessler (1711-1759) in Auftrag gegeben wurde. Über dessen Eigenmächtigkeiten gegenüber dem Pfarrer gab es Streit, sodass wir über die erhaltenen Prozessakten einen Blick in die Auftragsverhältnisse der Zeit werfen können. Zwei Säulenpaare nehmen ein Kruzifix in ihre Mitte, ein reiches Gesims fasst sie zu einer Schauwand zusammen. Zwischen den Säulen stehen die Apostel Petrus und Paulus sowie die damaligen Modeheiligen Johann Nepomuk und Aquilin. Im Auszug die hl. Dreifaltigkeit. Später fasst der Königshöfer Johann Michael Schirlinger (1718-1795) den Altar mit einer seltenen blauen Marmorierung und verdoppelte dessen Säulenarchitektur als Fresko auf der Chorwand (2007 freigelegt). Bis 1761 ließ der Pfarrer immer wieder Veränderungen am Altar vornehmen, weil er mit der Arbeit Kesslers nicht zufrieden war.
Das Kruzifix im Hochaltar, die Kanzelfiguren (1753) und die Seitenaltäre (1751-61; im 19. Jhd. ausgetauscht) fertigte der Bambeger Bildhauer Anton Weidlich. Dessen künstlerische Qualität ist deutlich schlichter und von der Hand Kesslers klar zu unterscheiden, als z.B. er 1754 die Figuren der Kirchenväter am Kanzelkorpus schuf. Gefällig ist jedoch der bewegte, reich geschnitzte Kanzelaufgang und die 2009 freigelegte bläuliche Fassung, die mit dem Hochaltar korrespondiert.
Ein bedeutender Sohn der Gemeinde hinterließ in St. Kilian ebenfalls seine künstlerischen Spuren, es ist Bernhard Hellmuth (1725-1810), einer der besten fränkischen Stuckateure seiner Zeit. Er schuf nicht nur den Stuckmarmor der Hochaltarmensa, sondern 1760 auch das Rokoko-Ornament unter der Kanzel. Auch Johann Peter Herrlein arbeitete in Alsleben, von ihm stammt das Ölgemälde des Hl. Sebastian.
1787 schuf Franz Ignaz Seuffert die große Orgel auf der Nordempore. - Die Seitenaltäre aus dem 19. Jahrhundert sind der hl. Ursula und der Immakulata geweiht. (AF)
(Literatur: Trenschel, Hans-Peter, Johann Joseph Kessler, Bad Königshofen 1991)
Ursula Kapelle
St. Ursula-Kapelle bei Alsleben
Auf majestätischer Bergeshöhe, umgeben von einer malerischen Landschaft, steht bei Alsleben eine der hl. Ursula geweihte Kapelle. Es scheint, dass hier schon in alter Zeit eine Kapelle stand. In einem Geleitsbuch von 1596 wird ein Weg beschrieben, der über „... S. Ursell in Alßleber Marckung ...“ zog. Auf einer 1613 gezeichneten Karte wird der Höhenzug zwischen Sternberg/Zimmerau und Alsleben/Gompertshausen als der „Urschelbergk“ bezeichnet. Ein deutlicher Hinweis auf einen Vorgängerbau ist das in der Kirche befindliche Votivbild aus dem 16. Jahrhundert. Es zeigt die Ermordung der heiligen Ursula und ihrer Jungfrauen.
Es erscheint möglich, dass die erste Ursulakapelle in den Stürmen des Bauernkriegs im Frühjahr 1525 zerstört wurde. Verschiedene Erscheinungen zu Beginn des 18. Jh. waren für die Wiederentstehung der Wallfahrt von ausschlaggebender Bedeutung. Dazu gesellten sich zahlreiche sagenhafte Überlieferungen. Erneut wurde hier eine kleine Kapelle errichtet. Die Wallfahrt zur „Urschula“, wie die Kapelle im Volksmund genannt wird, nahm im 18. Jh. ein solches Ausmaß an, dass das Gotteshaus die Gläubigen nicht mehr fassen konnte. Es wurden bis zu 10.000 Wallfahrer jährlich gezählt. Bereits 1750 wurde mit dem neuen Kirchenbau begonnen. Die „Bruderschaft zur hl. Ursula“ gab der Wallfahrt einen starken Rückhalt. Im Zuge des Säkularisation wurde die Wallfahrtskirche 1803 vom Staat geschlossen, Eremitenhäuschen und Wirtshaus abgebrochen.
Auf Bitten der Alslebener wurde die Ursulakapelle 1811 endlich wieder geöffnet. Rasch wurde sie wieder ein religiöser Mittelpunkt im Grabfeld. 1875 wurde das Kirchlein durch Blitzschlag in Brand gesetzt. 1876 war der Neubau dank des opferwilligen Geistes der Bevölkerung der Umgebung nahezu vollendet. Die Nebenaltäre, das Gnadenbild und einige Statuen, die gerettet werden konnten, wurden neu vergoldet, 1882 wurde die Kirche wieder feierlich eingeweiht, 1888 ein neuer Hochaltar, geschaffen von Valentin Weidner, aufgestellt und eine Sakristei angebaut.
Der Chor der St. Ursulakapelle ist dreiseitig geschlossen. Das Langhaus mit Flachdecke weist drei Fensterachsen und ein Süd-, Ost- und Westportal auf. Die Fassade hat einen geschweiften Giebel, worin sich eine Muschelnische mit einer Steinfigur der heiligen Ursula befindet. Der Hochaltar ist modern romanisch, die Seitenaltäre Rokoko, um 1750. Die Kanzel ist barock und entstand um 1680.
Wie beliebt der traditionsreiche Wallfahrtsort nach wie vor ist, beweist immer wieder aufs Neue der stets ausgezeichnete Besuch der Gottesdienste, die u.a. an höheren Feiertagen (Dreifaltigkeitsfest, Maria Himmelfahrt, St. Michaelsfest und St. Ursulafest) in der St. Ursulakapelle gefeiert werden.
(RA)
(Literatur: Reinhold Albert: Hochaltar in der St. Ursulakapelle bei Alsleben vor 120 Jahren aufgestellt. In: Das Grabfeld 2008, Heimatblatt des Vereins für Heimatgeschichte im Grabfeld e.V.)
Kreuzkapelle
Die Kreuzkapelle in Alsleben
Die Kapelle Heilig Kreuz am Westrand Alslebens wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts erneuert und im Jahre 1431 konsekriert. Der Vorgängerbau, wohl das erste Gotteshaus in „Alsleyp“, wie der Ort damals genannt wurde, wird bereits vor 690 Jahren, und zwar 1317 erwähnt.
Über dem dreiseitig geschlossenen Chor erhob sich einst der mit einem Satteldach gedeckte Turm, wie ein in der Kapelle befindliches Votivbild Alslebens aus der Zeit um 1700 zeigt. Heute ziert die Kapelle ein einfacher Dachreiter, der 1861 aufgesetzt wurde, nachdem das einsturzgefährdete Gotteshaus renoviert worden war.
Das Langhaus der gotischen Kapelle weist zwei Fensterachsen auf. Portale finden sich auf der West- und Südseite. Der Hauptaltar ist spätbarock, um 1700, mit reichem Giebelgebälk. Das Altarblatt zeigt eine Darstellung des auferstandenen Christus, seitlich Holzfiguren des hl. Urban (um 1500 - ein deutlicher Hinweis auf den im Grabfeld einst weit verbreiteten Weinanbau) und eines Bischofs. Im Auszug befindet sich ein Relief, das Gottvater auf einer Wolke darstellt.
Die beiden barocken Seitenaltäre des Kirchleins wurden ebenfalls um 1700 aufgestellt und 1740 ausgeschmückt. Die Kreuzkapelle schmückt zudem eine um 1450 entstandene spätgotische Pieta. Der Riemenschneiderschule zugeschrieben wird eine Holzfigur, St. Maria mit Kind, die um 1480 geschaffen wurde und an sächsisch-thüringische Stilgebung erinnert.
(RA)
Aub, Kuratie Peter und Paul
Kuratiekirche St. Peter und Paul Aub im Grabfeld
Die Kuratie Aub gehörte schon von Beginn an zur Mutterpfarrei Untereßfeld. 1400 wurde von Georg Truchseß von Brennhausen eine Vikarie in Aub gestiftet, 1908 eine Lokalkaplanei eingerichtet und im selben Jahr ein Kuratiehaus erstellt.
Die Bauzeit der ersten, bereits im 15. Jh. bestehenden Kirche ist unbekannt. 1603 erfolgte eine Erhöhung des Kirchturms, 1615 der Anbau einer Sakristei. Die Sakramentsnische an der nördlichen Chorwand ist aus dem 17. Jh. Die heutige Kirche in der Ortsmitte mit dem Turm der Vorgängerkirche wurde 1863/64 in neuromanischem Stil erbaut.
Der neuromanische Hochaltar entstand um 1864, eine teilweise Erneuerung erfolgte 1978. Das 1865 geschaffene Altarblatt von Hugo Basthelme enthält eine Darstellung des Christus am Kreuz. Seitlich finden sich Gemälde der Kirchenpatrone Petrus und Paulus. Ein Volksaltar zu Ehren der Kirchenpatrone wurde 1991 konsekriert.
An der linken Chorwand ist ein Vortragekreuz befestigt. Zwei neuromanische Seitenaltäre entstanden ebenfalls um 1864. Rechts ist der Josefsaltar mit dem Altarblatt des Heiligen, links der Marienaltar mit einem Altarblatt der Muttergottes. An der rechten Seitenwand des Langhauses ist die Kanzel mit Schalldeckel, um 1865. Figuren der Hl. Josef, Maria mit dem Kind und ein hl. Wendelin (um 1760) schmücken weiter das Kircheninnere. Die 14 Kreuzwegstationen wurden 1891 gemalt. Die Orgel baute 1865 Heinrich Mergner aus Euerdorf.
(Literatur: Thomas Wehner: Realschematismus der Diözese Würzburg, 1993, S.141 f.)
Gabolshausen, Filiale St. Laurentius
St. Laurentius Gabolshausen
Gabolshausen ist seit frühester Zeit Filiale der Pfarrei Untereßfeld. Die Bauzeit der 1595 erstmals erwähnten, aber sicher schon länger existierenden und dem hl. Oswald geweihten Kirche am Ortseingang ist unbekannt. Der Kirchturm wurde 1610 erhöht. Die alte Kirche wurde 1908 eingelegt. 1909/10 entstand nach Plänen des berühmten Nürnberger Architekten Otto Schulz (geb. 1877), der auch das kath. Gotteshaus in Oberleichtersbach errichtete, die heutige, dem hl. Laurentius geweihte Kirche in neugotischem Stil.
Das bedeutendste Kunstwerk stellt die spätgotische Figur des hl. Sebastian, um 1520 entstanden, an der rechten Seite des Langhauses dar. Es wird wohl im Umkreis Tilman Riemenschneiders entstanden sein.
Den neugotischen Hochaltar, ein Flügelaltar von Otto Lühr, stiftete 1914 Magdalena Geißler. In der Mitte ist eine Figur der Maria mit Kind, seitlich Figuren der Hl. Sebastian und Laurentius. Auf dem linken Flügel ist ein Gemälde des hl. Sebastian und auf dem rechten eines des hl. Laurentius. Im Gesprenge steht eine Kreuzigungsgruppe. Die linke Chorwand wird mit einem Gemälde der Muttergottes mit Kind, umgeben von den Vierzehn Nothelfern, aufgelockert.
Der linke Seitenaltar von 1910 ist der Sebastians-, der rechte der Laurentiusaltar. Dieser stammt noch aus der alten Kirche und wurde um 1700 geschaffen. Die Altarblätter zeigen jeweils die Heiligen. Auf der Mensa des rechten Seitenaltars steht eine Tragfigur der Muttergottes mit Kind aus dem 18. Jh.
Ebenfalls aus der alten Kirche stammt die an der linken Seitenwand des Langhauses geschaffene Kanzel aus der Zeit um 1700. Sie trägt eine Holzfigur des Auferstandenen Christus. Unter der Empore finden sich Figuren des Herz-Jesu und des Herz-Mariä von 1965. Die 14 Kreuzwegstationen wurden 1931 angeschafft, die Orgel mit 14 Registern 1938 aufgestellt.
Stuckdetails aus der alten Kirche wurden ebenfalls übernommen. Über dem Chor findet sich ein Flachrelief der Kreuzigung, über dem Chorbogen ein Relief mit dem Auge Gottes. Die Fenster gestaltete 1910 die Fa. Zettler aus München, und zwar im Chor links die Hl. Familie, die Geburt Christi, die Kreuzigung und zwei Engel, in der Mitte zwei Engel, rechts die Rosenkranzübergabe an den hl. Dominikus, im Langhaus links von vorne die Hl. Ursula, Magdalena, Christus als Kinderfreund, Monika, Elisabeth und Anna mit Maria, dann rechts von vorne die Hl. Aloisius, Wendelin, Ludwig und Georg sowie Josef mit dem Jesusknaben. (RA)
(Literatur: Thomas Wehner: Realschematismus der Diözese Würzburg, 1993, S.137 f.)
Obereßfeld, Pfarrei St. Nikolaus
Die Pfarrkirche St. Nikolaus in Obereßfeld
Einer Legende zufolge soll die erste Obereßfelder Kirche bereits zur Zeit Kaiser Karls des Großen um 800 errichtet worden sein. Das Turmuntergeschoss der heutigen Kirche ist aus dem 14. Jahrhundert. In einer Urkunde von 1466 wurde erstmals eine dem hl. Nikolaus geweihte Kirche in Eysvelt erwähnt. 1611 wird das Gotteshaus als baufällig und zu niedrig bezeichnet. 1612 erhielt der dreigeschossige Kirchturm seine heutige Gestalt und das Gotteshaus wurde in der Zeit von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn, der 1608 auch das sehenswerte Rathaus des Dorfes erstellte, renoviert.
Ursprünglich pfarrte Ober- ins benachbarte Untereßfeld und es erscheint nicht ausgeschlossen, dass sich einst an der außerhalb des Dorfes liegenden Kirche das im 14. Jahrhundert aufgegebene Dörfchen Mitteleßfeld befand. 1770 stifteten Johann Georg Warmuth und weitere Obereßfelder Bürger eine eigenständige Pfarrei. Der Pfarreigründung folgte 1775/77 der Neubau des Langhauses der Kirche.
Die Obereßfelder Kirche ist nach Westen gerichtet, der Chor eingezogen und dreiseitig geschlossen. Das flachgedeckte Langhaus weist drei Fensterachsen auf. Portale befinden sich südlich in der Mittelachse und östlich im Turmuntergeschoss. Über dem Portal im Turmuntergeschoss steht in einer Nische eine Sandsteinfigur des hl. Nikolaus von 1778. Eine spätgotische Holzfigur in der Kirche stellt ebenfalls den Kirchenpatron dar. In der Zeit um 1500 entstand eine Marienfigur, die auf einem Seitenaltar thront.
Der Hochaltar der Kirche ist ein sechssäuliger, etwas gedrückter Spätrokokoaufbau aus dem Jahre 1778. Über den seitlichen Durchgängen stehen die Holzfiguren zweier heiliger Bischöfe. Anstelle des Altarblatts befindet sich eine Kreuzigungsgruppe mit Assistenzfiguren. Die Seitenaltäre - die Altarblätter stellen Maria Immaculata sowie den hl. Nikolaus dar - entstanden mit dem Hochaltar. Sie haben rahmenförmige Aufbauten mit von Heiligenfiguren flankierten Seitenpilastern und Muschelwerkbekrönungen, an denen sich seitlich Vasen- und Rosengirlanden befinden.
An der Kanzel, einer Spätrokokoarbeit um 1780, befinden sich Figuren der vier Evangelisten. Den Schalldeckel zieren Putten. In der Bekrönung ist Moses mit den Gesetzestafeln dargestellt. Der Taufstein ist aus der Zeit um 1600. Auf dem Deckel ist eine einfach geschnitzte Taufgruppe von 1780. Die jetzige Orgel wurde 1856 von Meister Schlimbach aus Königshofen i. Gr. geschaffen.
Die Deckengemälde in der Pfarrkirche schuf Johann Peter Herrlein. Es ist „Sieg des Christentums“ betitelt und zeigt den hl. Georg, wie er dem Drachen den Lanzenstoß versetzt. Im Hintergrund ängstigt sich, umgeben von Engeln, die Königstochter, während Soldaten und das Volk sowie der König auf dem Pferd sitzend das Geschehnis verfolgen. Auch das Deckengemälde im Chor, die Heilige Dreifaltigkeit darstellend, schuf Herrlein 1777. (RA)
Literatur: Reinhold Albert: Chronik der Gemeinde Sulzdorf a.d.L., Hildburghausen 1994
Sternberg/ Zimmerau, Pfarrei Heiligkreuz
Sternberg
Kath. Pfarrkirche hl. Kreuz in Sternberg im Grabfeld
1355 wurde in Sternberg eine Kapelle gestiftet, die neben der 1199 erbauten Veste errichtet wurde. Zur ihrer Ausstattung dürfte eine spätgotische Figur (um 1510) der hl. Mutter Anna gehört haben, die heute das Langhaus der Pfarrkirche ziert. 1490 ist erstmals eine Vikarie „Unserer lieben Frau und St. Georg“ bezeugt. Um 1550 erfolgte auf Veranlassung des Burgherren Truchseß von Wetzhausen die Annahme der lutherischen Lehre in Sternberg und es wurde eine eigenständige evangelische Pfarrei aufgestellt. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) wurden Burg und Kirche erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Erbe des Besitzes wurde Wolff Dietrich Truchseß von Wetzhausen. Er ehelichte die Nichte des Würzburger Fürstbischofs, Rosina von Schönborn, und konvertierte 1669, so dass die Untertanen ebenfalls wieder den alten Glauben anzunehmen hatten. Wolff Dietrich erhielt von seinem Lehnsherren erhebliche finanzielle Unterstützung, so dass er auf den Grundmauern der alten Burg das prächtige viertürmige Barockschloss 1667-69 erbauen konnte. 1673 ließ er dann im Burggraben die Pfarrkirche errichten und stiftete 1685 die katholische Pfarrei Sternberg im Grabfeld mit Filialen in Zimmerau, Schwanhausen und Sulzdorf.
Das Portal der ehemaligen Schlosskirche - es handelt sich um eine einfache, nach Süden gerichtete Anlage im ehemaligen Burggraben - ist über eine zweiflügelige Freitreppe mit kräftiger Balusterbrüstung zu erreichen. An deren Stirnwand befinden sich seit 1730 Reliefs mit den Wappen derer von Guttenberg, die nunmehr verwittert sind. Eine Sandsteinfigur des hl. Nepomuk wacht an der Kirchentreppe. Über dem Kirchenportal und ebenso an der Rückseite des Kirchenchors an der Schlossbrücke ist das prachtvolle Ehewappen der Schloss- und Kirchenerbauer Wolff Dietrich und Rosina Tuchseß von Wetzhausen eingelassen.
Die Sakristei liegt westlich vom Chor und dürfte ehedem den Herrschaftsstand beherbergt haben. Das Langhaus weist drei Fensterachsen auf. Die barocken Altäre entstanden 1681. Der Hochaltar besteht aus zwei gewundenen Säulen. Seitlich ist reiches knorpeliges Rankenwerk angebracht, dazu Heiligenfiguren. Das Altarblatt am Hochaltar stellt Christus am Kreuz dar (Barock um 1673). Am rechten Seitenaltar zeigt ein Gemälde, geschaffen von Johann Peter Herrlein, die Vision des hl. Antonius. Das Altarblatt auf der linken Seite, eine Pieta darstellend, wurde um 1840 von einem unbekannten Meister gemalt.
Ein Epitaph ohne Inschrift an der westlichen Langhauswand zeigt ein Hochrelief des Schloss- und Kirchenerbauers Wolff Dietrich. Im Chor der Kirche befindet sich ein weiteres Epitaph der Freiherren von Guttenberg, die 1695 den Sternberger Besitz der Truchseß erwarben und Jahrzehnte besaßen. Den Chor schmücken weiter Statuen der Hl. Maria und Josef. Der Taufstein ist aus der Erbauungszeit. Vor der Empore sind jeweils Statuen des hl. Wendelin (Gemeindepatron) und des hl. Bruder Konrad angebracht. Die Stationsbilder wurden um 1720 angeschafft. 1753 wurde eine neue, von Johann Adam Schöpf aus Seßlach erbaute Orgel aufgestellt, die letztmals 2009 instand gesetzt wurde.
(RA)
Literatur: Reinhold Albert: Chronik der Gemeinde Sulzdorf a.d.L., Hildburghausen 1994.
Zimmerau
Kath. Filialkirche St. Peter und Paul in Zimmerau
Ein in der Kirchhofmauer der kath. Filialkirche Zimmerau vor einigen Jahren entdeckter Stein mit der Jahreszahl 1589 deutet auf die Erbauungszeit des Gotteshauses hin. Es ist überliefert, dass der Neubau ein 1550 bezeugtes Kirchlein ablöste. Von diesem Vorgängerbau ist noch eine 1522 gegossene Glocke vorhanden. Um 1550 wurde in Zimmerau ebenso wie in den Nachbargemeinden die neue Lehre eingeführt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts lässt sich eine eigenständige evangelische Pfarrei nachweisen. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die ev.-luth. Pfarrei Zimmerau aufgelöst und mit Sternberg vereinigt.
Nachdem mit Wolff Dietrich Truchseß von Wetzhausen einer der Dorfherren 1669 konvertierte, erfolgte 1675 die Gegenreformation. Das ursprünglich evangelische Gotteshaus wurde nun kath. Filialkirche der 1685 offiziell gegründeten Pfarrei Sternberg im Grabfeld.
Der mit Tonnengewölbe versehene quadratische Chor der Filialkirche St. Peter und Paul weist einen runden Chorbogen auf. Östlich davon befindet sich ein rundes Renaissance-Fenster, südlich ein einfaches Rechteckfenster. Das flachgedeckte Langhaus ist mit drei Fenstern auf der Nord- und einem auf der Südseite versehen. Das Portal der Filialkirche liegt auf der Westseite. Ein ursprünglich vorhandenes rundbogiges Portal auf der Südseite ist vermauert. Ein vierseitige Dachreiter mit Achteckhelm liegt über dem Chor. An der Nord- und Westseite befindet sich eine umlaufende Emporenanlage.
Das Barockaltar ist eine ländliche Arbeite mit durchlaufendem Gebälk. Seitlich befinden sich die Heiligenfiguren der Kirchenpatrone Peter und Paul, in der Bekrönung Renaissanceengel. Der Altar stand ursprünglich in der Kirche von Aub im Grabfeld. Der Weihwasserstein (viereckiger Sockel mit achtseitigem Schaft und halbrunden Becken) ist aus der Zeit um 1600. Das Langhaus ziert ein Ölbild „Huldigung der Hirten vor dem Jesuskind“, das 1780 gemalt wurde. Bei der letzten Renovierung 1980 wurde ein Deckengemälde, den hl. Matthäus darstellend, freigelegt.
In der Filialkirche befindet sich der Grabstein des Philipp Albrecht Truchseß von Wetzhausen. Der Verstorbene im Hochrelief, in Rüstung der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, kniet vor dem Kruzifix. Er war mitverantwortlich für den Märtyrertod des Pfarrers von Altenmünster bei Schweinfurt, Liborius Wagner, 1631, der 1974 von Papst Paul VI. selig gesprochen wurde.
(RA)
Literatur: Reinhold Albert: Chronik der Gemeinde Sulzdorf a.d.L., Hildburghausen 1994.
Trappstadt, Pfarrei St. Burkard
Pfarrkirche St. Burkard in Trappstadt
Die Pfarrkirche ist dem hl. Burkard (s. Burchardus ec.) geweiht. Patrozinium ist der 14. Oktober.
Die Bauzeit der ersten spätmittelalterlichen Kirche, Turmabschluss mit Kuppel und Laterne sowie Langhaus mit Schweifgiebel und Linsengliederung wurde im Gotischen Stil im Jahr 1464 errichtet.
Die Erbauung, der bereits vor 1464 bestehende Kirche von Trappstadt, das seit 1778 das Marktrecht besitzt, ist unbekannt.
Von dieser alten Kirche gibt es eine einzige baugeschichtliche Nachricht aus dem Jahre 1517. Der älteste Teil der heutigen Kirche auf einer Anhöhe ist die spätgotische Chorturmkirche. Turmuntergeschoß der Vorgängerkirche, Langhaus und Turmobergeschoss wurden 1711 – 1715 von Baumeister Basilius Maurer unter Beteiligung von Joseph Greising neu erbaut, mit Sakristei hinter dem Hochaltar.
Die Kirche ist innen 1901 ausgebrannt. Die Instandsetzung des Turmes erfolgte im Jahre 1967.
Der Hochaltar mit sechssäuligem Barockaufbau entstand um 1715. Das Altarblatt zeigt Christus am Kreuz. Über den seitlichen Durchgängen befinden sich Holzfiguren der hl. Josef und Judas Thaddäus, im Auszug ein Ölgemälde der hl. Burkard, flankiert von Figuren der hl. Barbara und Maria mit dem Kind. In der Bekrönung steht eine Figur des hl. Georg. Den Chor schmückt zudem Stuckatur mit Akanthus, um 1715.
Zwei Seitenaltäre mit je viersäuligem Aufbau, um das Jahr 1715 entstanden, schmücken das Langhaus. Links ist der Marienaltar mit der Abbildung „Maria Immaculata“. Zwischen den Säulen stehen die Figuren der Hl. Margareta und der hl. Katharina. Im Auszug befindet sich ein Ölgemälde der Heiligen Dreifaltigkeit. Rechts ist der Christusaltar mit einem Altarblatt Christus an der Geißelsäule sowie dem Wappen und der Jahreszahl 1718.
Zwischen den Säulen stehen Figuren der hl. Karl Borromäus und Johannes Nepomuk, im Auszug ein Ölgemälde des hl. Franziskus.
Die Kanzel aus der Zeit um 1715 weist gedrehte Ecksäulen auf. In den Nischen sind sind die vier Evangelisten dargestellt. Der Schalldeckel trägt eine Figur des auferstandenen Christus sowie Engel mit den Leidenswerkzeugen. Ein Kirchenfenster ist mit der Darstellung der hl. Barbara mit Kelch gestaltet. Figuren der hl. Anna und des hl. Sebastian aus dem 18. Jh. schmücken das Langhaus.
Die Halbfigur des hl. Kilian ist eine Kopie. Das Original, ein Werk des berühmten fränkischen Künstlers Tilmann Riemenschneider aus dem 16. Jh. befindet sich lt. KV Beschluss vom Juni 2007 als als Leihgabe, für 25 Jahre, im Dommuseum in Würzburg.
Die 14 gemalten Kreuzwegstationen stammen aus dem 19. Jh.
Die Steinmayer-Orgel mit 12 Registern aus dem Jahr 1902 wurde 2004 von der Fa. Steinmayer (Oettingen) generalüberholt und teilweise erneuert.
Seit 1509 gibt es in Trappstadt eine Anna Bruderschaft. Zu Ehren der hl. Anna findet alljährlich am 26. Juli einen Festgottesdienst statt. Die Pfarrgemeinde feiert somit seit langen Jahren das „Annafest“.
Kapellen
Fatimakapelle
Die Fatimakapelle steht an der Straße in Richtung Breitensee-Eicha. Sie wurde von Regierungsbaumeister Fritz Köth entworfen und wurde in den Jahren 1954/55 erbaut; Benediktion am 07.04.1955. Sie enthält einen Altar aus Stein mit einer Fatima Madonna; an den Seitenwänden befinden sich zwei Sandsteintafeln mit den Namen der Soldaten aus beiden Weltkriegen.
Dreifaltigkeitskapelle
Die Kapelle liegt am Ortsausgang nach Eyershausen und wurde von Fitz Poitner, Trappstadt im 19.Jh. erbaut. Im Inneren befindet sich ein Bildnis der Heiligsten Dreifaltigkeit, von Ferdinand Rügheimer von 1847.
Kapelle zur schmerzhaften Muttergottes
Sie wurde im 18. Jh. erbaut. An der Stirnseite im Innern befindet sich ein Bildstock aus Sandstein mit Darstellung der Pieta von 1765.
Antonius-Häuschen
Es wurde 2001-2002 neu errichtet und am 3. März 2002 durch Bischof Paul Werner Scheele feierlich eingeweiht.
Kindergarten
Kath. Kindergarten
Der Kindergarten wurde 1912/1913 von Nivard-Kirchner nach den Plänen von Kreisbauamtsrat- Assesor Esterer aus Bad Kissingen erbaut. Der Kindergarten wurde von Herrn Kirchner gestiftet. Ab 28.10.1913 waren drei Töchter (Schwestern) des Allerheiligsten Erlösers; Wilhelmine (Oberin), Schwester Emilie und Schwester Angela als (Kindergarten Schwester, Kranken – Schwester und einer Oberin) tätig. Ab 1.1.1958 wurde ein Vertrag mit der Kongregation abgeschlossen, wo auch die finanzielle Unterstützung der Schwestern abgesichert wurde. Am 10.8.1982 wurde die Schwesternstation aufgelöst.
Der Kindergarten trägt heute den Namen „Burkardus Nivard Kirchner Verein e.V.
Untereßfeld, Pfarrei St Johannes der Täufer und St. Aquilin
St. Johannes der Täufer und St. Aquilin Untereßfeld
In der Schenkung des Karolingers Karlmann 741 sind 25 königliche Eigenkirchen genannt, darunter eine Martinskirche in Untereßfeld. 14 umliegende Dörfer pfarrten einst in die Mutterpfarrei Untereßfeld. Die Errichtung dieser sicherlich schon im 8. Jh. bestehenden Pfarrei ist unbekannt. Die erste Pfarrkirche stand schon auf demselben kleinen Hügel wie die heutige. Der Vorgängerbau der heutigen Kirche, dem hl. Johannes dem Täufer geweiht, wurde 1540 errichtet und 1600 erweitert sowie der Kirchturm erhöht, wovon noch heute eine Inschriftentafel von Fürstbischof Julius Echter kündet. Untereßfeld besaß einst ebenfalls eine Kirchenburganlage. Der älteste Teil der heutigen Kirche ist das spätmittelalterliche Turmuntergeschoss der Vorgängerkirche. Aus der alten Kirche stammt heute lediglich noch das Sakramentshäuschen mit Eisentüre, um 1600.
Das alte Kirchenschiff wurde 1698 eingelegt und der Neubau 1708 eingeweiht. Das flachgedeckte Langhaus umfasst vier Fensterachsen. Portale befinden sich auf der Ost- und der Südseite. Das Hauptportal an der Südseite ist über eine zweiläufige Freitreppe zu erreichen. Über dem Portal stehen Sandsteinfiguren der Frankenheiligen Kilian, Kolonat und Totnan.
Der Innenraum wurde nach Entwürfen von Antonio Petrini gestaltet. Der Hochaltar ist ein stattlicher viersäuliger Rokokoaufbau mit seitlichen Durchgängen, über dem Holzfiguren der Kirchenpatrone stehen - links die des hl. Johannes des Täufers und rechts die des hl. Aquilin. Rechts auf dem Hochaltar ist die Figur der Kaiserin Helena mit dem Kreuz, links die Figur der hl. Ursula. In der Bekrönung sind Gottvater in einem Wolkenkranz sowie Engelsfiguren dargestellt. An Stelle des Altarblatts befindet sich eine Holzgruppe der Kreuzigung mit Assistenzfiguren. Die Golgathaszenerie mit den beiden Schächern (12. Kreuzwegstation) wurde um 1750 von Johann Peter Herrlein aus Kleineibstadt an die Chorschlusswand gemalt. Und auch die großen Stationsbilder, die zwischen 1750 und 1760 in der Kirche aufgehängt wurden, stammen von ihm.
Die beiden um 1700 entstandenen barocken Seitenaltäre weisen gewundene, weinlaubumrankte Säulen und hohe Aufsätze auf. Links befindet sich der Aquilinsaltar. Das Altarblatt zeigt die Ermordung des Heiligen. Auf der Mensa des Altars steht eine Figur des hl. Josef, im Aufsatz ein Ölgemälde des hl. Johannes Nepomuk. Neben dem Altar befindet sich eine Figur des Herz-Jesu von 1895. Auf der rechten Seite ist der Marienaltar. Auf dem Altarblatt wird die Vermählung Mariens dargestellt. Auf der Mensa steht die Figur der Muttergottes mit Kind von Johann Peter Wagner, im Aufsatz ein Ölgemälde des hl. Christopherus.
Die Untereßfelder Kirche hat noch zwei weitere Altäre. An der rechten Seitenwand des Langhauses steht ein Rokoko-Altar (Marien-Altar) aus der Zeit um 1750. Er weist reiche Muschelwerkdekoration auf und enthält ein Ölbild mit der „Muttergottes vom Guten Rat“. Dem Zeitgeist folgend befand sich seit 1979 ein sog. Volksaltar vor dem Hochaltar im Chor. Im Oktober 2006 wurde im mächtigen ca. 20 m hohen barocken Kirchenschiff ein neuer Volksaltar aufgestellt.
An der Langhausdecke sind Stuckleisten und ein Hochrelief der hl. Maria Immakulata aus der Erbauungszeit, geschaffen von Mitgliedern der in der Gemeinde ansässigen Familie Hellmuth. Eine ganze Reihe von Heiligenfiguren laden zudem die Pfarrkinder zum frommen Gebet ein:
- Über dem Beichtstuhl, der 1719 von Peter Warmuth angefertigt wurde, steht eine Figur des hl. Johannes des Täufers,
- unter der Empore eine Figur des hl. Franziskus,
- an der linken Seitenwand Figuren der Hl. Bernhard und Wendelin,
- über einem weiteren Beichtstuhl eine Figur des hl. Aquilin,
- unter der Empore eine Figur des hl. Antonius und
- an der linken Chorwand eine Holzfigur des hl. Bruders Konrad.
Das sog. Herren- und Laiengestühl an der ostwärtigen Rückseite des Langhauses, in dem einstmals die Dorfoberen Platz nehmen durften, ist aus der Zeit um 1710. Der klassizistische Taufstein aus Sandstein wurde um 1840 aufgestellt. Unter der Empore ist schließlich noch ein Gemälde zu sehen, auf dem das Grab des Kirchenpatrons Aquilin, abgebildet ist. Die Orgel schuf 1758 Johann Seuffert. Sie wurde 1936 von der Fa. Weise in Plattling umgebaut.
Die Kanzel in der Untereßfelder Kirche wurde 1752 vom Königshöfer Maler Johann Michael Köhler geschaffen. Als Fuß dient eine Engelsfigur. Polygonkorpus, Brüstung und Treppe sind mit reichem Muschel- und Gitterwerk verziert. Die Bekrönung auf dem Schalldeckel bildet die Holzfigur Christus als guter Hirte. Besondere Erwähnung verdient schließlich noch eine 1850/60 angeschaffte Prozessionsstange (Vierzehnheiligenbild).
Eine neue Sakristei wurde 1973 angebaut. Bis zur Säkularisation 1803 befand sich der Friedhof von Untereßfeld um die Kirche und wurde dann an den Ortsrand verlegt. 1567 wurde der alte Pfarrhof als baufällig beschrieben, weshalb 1611/12 ein neues Pfarrhaus errichtet wurde, das heute noch steht.
Die Kriegergedächtniskapelle im Friedhof wurde 1933 erbaut. Den Altar aus Sandstein ziert eine Relief des Auferstandenen Christus. An den Wänden finden sich Gedenktafeln für die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege. (RA)
Literatur: Reinhold Albert: 1708-2008 -300 Jahre Kath. Pfarrkirche Untereßfeld; Thomas Wehner: Realschematismus der Diözese Würzburg, 1993, S. 136 f.