"Wie sieht es in unserer Pfarreiengemeinschaft St. Martin östliches Grabfeld aus? Welche Angebote haben wir für Menschen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr? Was würde sie interessieren? Wie können wir von Kirche aktiv werden?" Fragen mit denen sich Ellen Kneuer (Gabolshausen), Manuela Weikert (Trappstadt), Irene Weitz (Unteressfeld), Martin Dietz (Aub) und Gemeindeassistentin Juliane Brückner beschäftigt haben. Entstanden ist daraus das Projekt "Mittendrin im Leben". Selbst ein Logo wurde entworfen, das ein Labyrinth zeigt, das, so sagt Juliane Brückner, das Leben eines Menschen symbolisiert. "Es gibt Wege, die findet man schnell, andere enden in einer Sackgasse, wieder andere geben eine neue Richtung vor und mittendrin ist unser Leben."
In ihrem Team hat die Gemeindeassistentin viele kompetente Leute, mit denen sie gemeinsam einiges auf den Weg bringen und Ziele ansteuern kann. Gemeinsam hat man überlegt, was die Leute in der Pfarreiengemeineschaft St. Martin östliches Grabfeld wohl interessieren könnte. In der Diskussion wurde das Thema "Entspannung am Arbeitsplatz", interessante Ausflüge in die nähere und weiter Umgebung" und vieles andere mehr besprochen. "Wir alle haben einfach Lust uns mit dem Thema zu beschäftigen und zu sehen, was die Leute wollen, was daraus entsteht. Deshalb gab es eine Umfrage, für die 48 Personen aus der gesamten Pfarreiengemeinschaft per Zufallsprinzip ausgewählt wurden. Sie bekamen Fragebogen und sollten dort Anhaltspunkt für mögliche Themen von „Mittendrin im Leben“ nennen.
Ellen Kneuer: "Die Ergebnisse der Befragung sind vielfältig ausgefallen, haben uns teilweise überrascht, uns aber auch gezeigt, dass Kirche und christliche Themen im Leben durchaus eine Rolle spielen, beziehungsweise spielen sollten." Nun steht am kommenden Dienstag um 19.30 Uhr im Gemeindehaus von Unteressfeld die erste Veranstaltung an. Zu Gast ist dann Schwester Johanna Dietz von der Caritas Sozialstation St. Kilian in Mellrichstadt. Ihr Thema ist die Patientenverfügung. Danach ist die Möglichkeit zu weiteren Gesprächen und Fragen und ein gemütliches Zusammensein geplant. Diese Einladung geht übrigens an alle Interessierten, sagte das Team von "Mittendrin".
Wie kam man auf das Thema "Patientenverfügung"? Es ist augenscheinlich ein wichtiges Thema, welches nichts mit der Kirche zu tun hat. Ein Thema, dem sich am Dienstagabend Schwester Johanna Dietz konkret widmet. Jedes Leben wird hier auf Erden einmal zu Ende gehen. Nicht immer kann man sich auf das Sterben vorbereiten. Situationen des Leidens treten oftmals plötzlich und gänzlich unvorbereitet in unser Leben ein. Sie bringen Trauer und Schmerz mit, die uns lähmen. Trotz alledem müssen ab und an Entscheidungen des Lebens getroffen werden Die Patientenverfügung will dabei eine Hilfe für die Angehörigen sein. Sie bereitet nicht nur auf solche Situationen vor, sondern nimmt Entscheidungen dadurch ab, dass diese von dem jeweiligen Menschen selbst zuvor getroffen worden sind.
Irene Weitz: "Die Patientenverfügung richtet unseren Blick bereits jetzt im Leben auf Situationen des Leidens, sie bringt sie zur Sprache und bereitet darauf vor." Das sieht das Team denn auch als ein Grund für eine Hilfe zum Leben und wird von der Kirche befürwortet und unterstützt. Im Team von "Mittendrin" merkt man im Gespräch schnell den festen Zusammenhalt und auch das gegenseitige Interesse ein Projekt, das alle für wichtig halten, auf den Weg zu bringen. Dass die Konfession dabei keine Rolle spielt, zeigt der ökumenische Geist im Mittendrin-Team. "Ob katholisch oder evangelischen, das ist bei uns nicht wichtig, sondern gemeinsam etwas auf den Weg zu bringen."
Das Team von "Mittendrin" mit (von links): Martin Dietz, Juliane Brückner,.Irene Weitz, Manuela Weikert, Ellen Kneuer